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230 Route 19. MILET. Von Smyrna

Unmittelbar an der südlichen Stadtmauer sind im II. Jahrh. vor
Chr.
auf der untersten Terrasse ein Stadion und ein unteres Gym-
nasion
(S. 228) angelegt worden. Das 191m lange Stadion (Pl. 22)
hat infolge der Terrainbeschaffenheit nur auf der N.-Seite Sitzstufen,
über denen sich eine Säulenhalle erhob. Der Abschluß im O. ist
geradlinig; die Ablaufschranken sind leidlich erhalten. Daneben das
Gymnasion (Pl. 23), aus hellenistischer Zeit. Um einen viereckigen
Hof laufen Säulenhallen, hinter denen auf zwei Seiten Gemächer
zum Auskleiden und Reinigen liegen. Die nach S. geöffnete Säulen-
halle
ist, wie Vitruv vorschreibt, doppelt. In der Mitte hinter ihr
das Ephebēum, mit unzähligen Namen an den Wänden; in der
Ecke l. ein schöner Saal mit an den Wänden herumlaufendem
Waschbecken, in das aus zierlichen Löwenköpfen Wasser fiel.

Von Priene nach Milet (Palatia).

Der Weg nach Milet führt in St. von Priene durch die etwa
16km breite, vom Mäander angeschwemmte Ebene (wer von Sokia
direkt dorthin reitet oder fährt, biegt kurz vor Priene l. ab; vgl. auch
S. 224). Auf einer Steinbrücke überschreitet man einen der alten
Mäanderläufe, die in größerer Zahl in der Ebene vorhanden sind
und häufig von den Überschwemmungen her Wasser enthalten. Steine
bezeichnen den Weg für die Zeit der Überschwemmung; ab und zu
liegt unter einem Rohrdach ein Tongefäß mit Wasser für den Hirten
oder Reisenden. Neben Ackerland (Weizen, Gerste, Mais, Darihirse)
dehnen sich weite Flächen, die nur als Weide benutzt werden, und
Unland. L. in der Ferne ragt der Latmos (S. 223); auf seinen Vor-
hügeln
liegt das Dorf Sarikemer (S. 223); südlich davon glänzt die
Fläche des latmischen Sees (S. 223) und südlich von ihm erhebt sich
der Tschatal Alan, der antike Grion. R. wird hinter der W.-Spitze
der Mykale die Insel Samos immer mehr sichtbar; weiter südl. das
Inselchen Tragia (Gaideronisi), bei dem Cäsar durch Seeräuber ge-
fangen
genommen wurde (S. 231); noch weiter gen S. wird ein Hügel-
zug
(102m) immer deutlicher; es ist die einstige Insel Lade mit dem
Dörfchen Patmiotiko, dessen Name noch von der Zugehörigkeit zum
Kloster Patmos (S. 259) zeugt. An ihrem damals noch vom Meere
umbrausten Gestade entschied sich 494 das Geschick der Ionier,
siegte 201 Philipp von Makedonien über seine Gegner. Am süd-
lichen
Horizonte zieht sich fast geradlinig das Kalksteinplateau von
Didyma hin und im W. erheben sich höhere Berge. Vor diesen
treten ein paar niedrige Hügel immer mehr hervor, endlich wird am
einen die Seitenwand eines antiken Theaters sichtbar; der Reisende
steht an dem etwa 40m breiten Mäander. Jenseits lag einst

Milet.

Eine Fähre (1 Pi. für Reiter und Pferd) führt hinüber, und in
wenigen Minuten ist das türkische Dörfchen Palatia (benannt nach